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Goldene Kulinarik: Der Bocuse d’Or in Frankfurt

Goldene Kulinarik: Der Bocuse d’Or in Frankfurt

 

Der renommierteste Kochwettbewerb weltweit verwandelte das stilvolle Gesellschaftshaus Palmengarten am 25. und 26. Oktober 2023 in eine Hochburg exzellenter Kochkunst, prestigeträchtiger Geschichte, kulinarischen Kampfgeists und ganz viel Talent. Im diesjährigen Deutschlandentscheid des Bocuse d’Or kämpften zum ersten Mal in Frankfurt vier Finalisten um den Sieg und die Karte für das Europafinale. Mehr als 500 Gäste waren an zwei Tagen bei einem Gala Dîner, Show, Masterclasses und dem Wettbewerb dabei – wir von der Coolen Branche natürlich auch!

Fotos: © Wonge Bergmann

Geschichte mit Prestige

Gegründet wurde der internationale Kochwettbewerb um den Goldjungen vom französischen Drei-Sterne-Koch Paul Bocuse und wird seit 1987 alle zwei Jahre in Lyon ausgetragen. Bocuse war ein Reformator der französischen Küche, Webereiter der Nouvelle Cuisine und Pionier auf vielen Gebieten. Besonders die Wertschätzung für die Produkte war für ihn grundlegend. Um der Öffentlichkeit diese besondere Hingabe, harte Arbeit und Präzision in der Zubereitung von erstklassigen Speisen näherzubringen aufstrebenden Kochtalenten eine Bühne zu geben, rief er den Bocuse d’Or ins Leben, bei dem heute 60 Länder um 24 Plätze im Finale kämpfen. 

Hommage an den Visionär

Erstmals hat das Deutschlandfinale seinen Weg letzte Woche nach Frankfurt, passenderweise einer Partnerstadt Lyons, gefunden und Gäste sowie Jury im beeindruckenden Ambiente des Gesellschaftshauses Palmengarten in vier Showküchen kulinarisch begeistert. Als Hommage an das deliziöse Erbe von Paul Bocuse huldigten am Vorabend des Wettbewerbs vier Köche aus dem Rhein-Main-Gebiet mit einem Gala Dîner aus vier Gängen für 130 geladene Gäste dem Schöpfer des Wettbewerbs und seinem Werk.

Martin Weghofer aus dem Main Tower Restaurant & Lounge, Michael Becherer aus dem Lafleur, Anton de Bruyn aus der Emma Metzler und Tobias Schmitt aus dem Favorite Restaurant in Mainz kreierten – begleitet von den beeindruckenden Artist:innen des Tigerpalasts – nach dem Karussellverfahren jeweils einen Gang.

Stars auf und hinter dem Teller

Der besondere Stellenwert, den Gemüse in der Küche Bocuses einnahm, wurde direkt in der Vorspeise des Dîners spürbar – in unserem Fall vom Emma Metzler: Confierter Winterrettich, Steinpilze, Quitten vom Obsthof am Steinberg und Kerbel. Ein wunderbarer Einstieg! Natürlich durfte die legendäre Bocuse-Suppe, eine mit Blätterteig überbackene Trüffelsuppe, nicht fehlen – für uns als Interpretation von Tobias Schmitt.

Den Hauptgang dominierte das Kalb, dem in Bocuses Restaurant in Lyon immer eine große Bedeutung zukam, und fand sich als butterzartes Zweierlei mit Miso, Roter Beete und Steinpilz auf unserem exzellenten Teller von Martin Weghofer. Die vom „Koch des Jahrhunderts“ geschätzten und häufig verwendeten Produkte Schokolade und Himbeere waren die Hauptakteure des wunderbaren Desserts aus dem Lafleur. 

Vier Talente, fünfeinhalb Stunden, zwei Gerichte

Der Tag des Wettbewerbs begann für die vier Finalisten pünktlich um 6:30 Uhr, denn Morgenstund hat ja bekanntlich Gold im Mund – und das haben die Kandidaten hoffentlich bald in der Hand. Als Ausnahmetalente schafften es diesmal Marvin Böhm (Sous-Chef Aqua in Wolfsburg, drei Sterne), Sebastian Buchta (Küchenchef Meierei Dirk Luther in Glücksburg, zwei Sterne), Christian Krüger (Leiter Produktentwicklung und Berater bei Mise en Place) und Julian Lechner (stellv. Küchenchef Ösch Noir in Donaueschingen, zwei Sterne) ins deutsche Finale.

Fünfeinhalb Stunden – genauer gesagt, 5 Stunden und 35 Minuten – hatten sie Zeit, um zwei Gerichte zu kreieren und ihr kulinarisches Können unter Beweis zu stellen. Beim Gemüsegericht drehte sich alles um Wetterauer Kartoffeln der Sorte Annabelle und – natürlich – um die Frankfurter Sieben Kräuter, die uns alle aus der Grünen Soße vertraut sind. Beim Fleischgericht stand das Rinderfilet im Mittelpunkt. 

Wachsame Augen und geschulte Gaumen

Vor den Augen der mehr als 500 Gäste aus Stadt, Politik sowie Branche und begleitet von Moderator:innen Luise Parat (DEHOGA Frankfurt Rhein-Main) und Florian Müller (beim Bocuse d’Or dabei seit 2009) gingen die Finalisten ans Werk, um dann die hochkarätige 22-köpfige Jury unter Jurypräsidentin Léa Linster (Gewinnerin 1989 und Sterneköchin) und Ehrenpräsident Régis Marcon (Gewinner 1995, drei Sterne) zu überzeugen. Neben Aspekten wie Geschmack, Kreativität und Optik zählten unter anderem auch Fairness, Zeitmanagement und Nachhaltigkeit, was wiederum eine technische Jury bewertete. Aus der Frankfurter Branche in der Jury dabei: Ricky Saward (Seven Swans, ein Stern), Patrick Bittner (ehemals Francais, bald Villa Rothschild, ein Stern) und Anton de Bruyn (Emma Metzler). 

Meisterhaftes für die Branche

Während die Finalisten an ihren Meisterwerken feilten, konnten Gäste und Branche sich in ebenfalls meisterhaften Masterclasses weiterbilden. Alexandra Himmel, Chef-Sommelière des Lafleur und Euch bekannt aus unserer Insights-Staffel 3, vermittelte in zwei Meisterklassen mit Verkostungen die außergewöhnliche Qualität der Champagner aus dem renommierten Haus Billecart-Salmon sowie der guten Tropfen des Ausnahmeweinguts Domaine de la Romanée-Conti. Amin Baghi, Gründer und Inhaber der Kreativagentur esistfreitag, zeigte in seiner Masterclass „Culinary Content: Social Media und Storytelling in der Gastronomie“, welche Möglichkeiten Social Media Gastronom:innen bietet, wenn es richtig angegangen wird. 

Alles Gold, was glänzt

Kurz nach 15 Uhr war es soweit: Der goldene Moment für den glücklichen Sieger. Zum dritten Mal (nach 2016 und 2018) konnte Marvin Böhm aus Wolfsburg überzeugen. Gemeinsam mit seinem Commis (Jungkoch) Hannes Hensel und raffinierten Kreationen aus gefüllter Kartoffel und einem exquisiten Surf & Turf holte er den Sieg nach Wolfsburg.

Er löste sein Ticket für Trondheim, wo im Frühjahr 2024 das Europa-Finale stattfindet, und hat dann in Norwegen die Chance auf das Weltfinale in Lyon 2025. Den Silber-Bocuse sicherte sich Julian Lechner, Dritter wurde Sebastian Buchta. Felix Bansen aus dem Team von Julian Lechner wurde als bester Commis ausgezeichnet. 

Unser Fazit? Den Initiatoren Patrik Jaros, Bocuse d´Or Germany-Präsident, Robert Mangold,  Geschäftsführer der Tiger und Palmen Gruppe, und Dr. Jan-Peter Eichhorn, Geschäftsführer der Genussakademie in Frankfurt, sowie Unterstützer:innen wie Stephanie Wüst, Stadträtin und Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing, ist es gelungen, einer internationalen kulinarischen Sternstunde den gebührenden Rahmen zu geben und ganz großes Kino der Kochkunst für zwei Tage in die Frankfurter Branche zu holen. Wir sind inspiriert vom Hauch der großen weiten Kochwelt und wünschen dem Sieger viel Erfolg in Norwegen!


 
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