Meeten für das Leben: Im Gespräch mit Sabrina vom Sofitel Frankfurt Opera

Im Sofitel Frankfurt Opera verbinden sich verschiedene Welten zu einem anspruchsvollen Fünf-Sterne-Haus zwischen Frankfurter Charme und französischer Art de Vivre. Sabrina Schreiber ist hier im Haus als Assistant Meeting & Events Managerin für die gut 400 Veranstaltungen pro Jahr verantwortlich. Wir haben Sabrina auf der entspannten Sommerterrasse des Hotels auf dem Opernplatz getroffen und mit ihr über das perfekte Event, Frankfurt als Messestadt und die “Käse Petra“ gesprochen. 

Du bist seit 2023 im Sofitel Frankfurt Opera. Wie bist Du in die Branche gekommen und dorthin, wo Du heute bist?

Ich habe Anfang 2023 im Sofitel in Frankfurt angefangen, zunächst in der Reservierungsabteilung. Als ich dann im Bereich Meetings & Events aushelfen sollte, habe ich gemerkt, dass mir das noch mehr Spaß machte (lacht). Ich bin für den kompletten Ablauf eines Events im Hotel, vom Erstkontakt bis zur Rechnungsstellung, zuständig. Das ist sehr spannend. Meine Ausbildung habe ich 2014 gemacht. Es war bereits meine zweite, ich bin auch gelernte Immobilienkauffrau. Zunächst habe ich im Crowne Plaza Hotel in Heidelberg gearbeitet und dann auch am Empfang einer IT-Firma – die Hotellerie hat mir da allerdings sehr gefehlt. Weil ich schon immer in einer Großstadt leben wollte und mein Mann nach Frankfurt gegangen ist, bin ich hierher gekommen und habe im Sofitel begonnen. 

Was ist das Coole an Deiner Arbeit als Assistant Meeting & Events Manager?

Ich arbeite mit allen Abteilungen im Hotel zusammen, vom F&B, über die Technik und das Front Office, bis hin zu den Gruppenreservierungen. Das ist sehr bereichernd und abwechslungsreich. Ich muss mich mit den verschiedenen Speisen auskennen, ich muss technisch weiterhelfen, wenn Gäste ein Gerät anschließen möchten, und ich muss wissen, wie Tischwäsche gebügelt wird. Die Begleitung des Events selbst und das direkte Feedback der Gäste ist außerdem etwas, das sehr befriedigend und schön ist. Der Job an sich bringt mich privat weiter, ich lerne für das Leben.

Die Begleitung des Events selbst und das direkte Feedback der Gäste ist außerdem etwas, das sehr befriedigend und schön ist.
— Sabrina

Wie viele und welche Arten an Events richtet Ihr jährlich aus?

Im Jahr hosten wir etwa 300 bis 400 Veranstaltungen. Dazu gehören vor allem Business Events wie Firmenveranstaltungen, Tagungen und Seminare. Teilweise ist auch eine Verlobungsfeier oder ein privates Event dabei, auch hierfür haben wir schöne Räumlichkeiten. In den Messezeiten haben wir zudem viele Messegäste und richten auch Business Dinner im Anschluss an die Messe aus. 

Was ist das Besondere am Sofitel Frankfurt Opera – auch im Hinblick auf MICE?

Das Besondere an der Marke Sofitel zeigt sich direkt in unserem Logo: zwei ineinandergreifende Ringe, die sich verbinden. Das symbolisiert die Verbindung aus der französischen Herkunft der Marke und einer lokalen Note, die wir in unseren Häusern leben. Bemerkbar macht sich das überall im Hotel, von unserer Küche bis hin zu den Veranstaltungen. Wir verbinden lokale Gerichte mit französischer Cuisine. Unsere F&B Outlets haben Pariser Bistro-Flair, während die Namen des Restaurants Schönemann und der Lili’s Bar auf die große Liebe Goethes, Lili Schönemann, anspielen. Unsere Eventräume sind wiederum nach Pariser Stadtvierteln benannt und wir richten Empfänge gerne im Stehen aus, was eher in Frankreich üblich ist. Im Frankfurter Haus haben wir zudem einen Schwerpunkt auf Fashion, auch durch die Nähe zur edlen Goethestraße und unsere Verbindung zur Frankfurter Fashion Lounge. 

Wir definieren Luxus auf entspannte Art und Weise.
— Sabrina

Wofür steht Sofitel (in drei Worten)?

Luxus, Einzigartigkeit und Modernität. Unsere Häuser sind luxuriös, aber nicht überladen, sondern zeitlos schön. Wir definieren Luxus auf entspannte Art und Weise.

Was macht die perfekte Veranstaltung aus?

Im Idealfall läuft alles wie am Schnürchen. Und zwar genau so, wie sich der Kunde das vorstellt. Wenn unsere Gäste nichts vermissen und für sie alles passt, dann ist es perfekt. Den jeweiligen Erwartungen gerecht zu werden, wird jedoch meines Erachtens immer schwerer. Die Ansprüche steigen von Jahr zu Jahr und die Relevanz von Bewertungen ist essenziell. Umso wertvoller ist für uns dann ein gelungenes Event.

Was war Dein bisher verrücktestes Erlebnis bei einem Event?

Als die Marke Sofitel 60 Jahre alt wurde, haben wir das mit der Fashion Lounge zusammengelegt und ein Modeevent daraus gemacht. Während eines Dinners wurde zwischen den Gängen der Tisch zu einem Catwalk und Models sind (natürlich barfuß) die Tafel entlang gelaufen, während die Gäste daran saßen. Das war schon etwas Besonderes – vor allem, weil auch weiße Brautmode vorgestellt wurde und viele Rotweingläser auf dem Tisch standen. Das erzeugte nochmal etwas Nervenkitzel (lacht). 

Wie würdest Du den Stellenwert Frankfurts als Messe- und Kongressstadt einschätzen?

Frankfurt hat meiner Ansicht nach einen sehr hohen Stellenwert in dieser Hinsicht. Wenn ich an Messestädte in Deutschland denke, fallen mir sofort Frankfurt, München und Hannover ein – auch schon bevor ich hier gelebt habe. Frankfurt richtet eine Reihe extrem relevanter Messen aus: Buchmesse, Heimtextil, Ambiente oder IMEX – bei letzterer hosten wir auch die IMEX Party von Accor. 

Wenn unsere Gäste nichts vermissen und für sie alles passt, dann ist es perfekt.
— Sabrina

Dein wichtigstes Werkzeug?

Mein Notizbuch und ein Stift – und mein Telefon. 

Deine verrückteste Angewohnheit?

Wenn ich Ordnung in meinem Kopf schaffen möchte, muss erst alles um mich herum ordentlich sein. Dann räume ich erst einmal meinen Schreibtisch auf und lege alles akkurat hin (lacht). 

Wenn ich an Messestädte in Deutschland denke, fallen mir sofort Frankfurt, München und Hannover ein.
— Sabrina

Warum sollte man eine Ausbildung in der Branche beginnen?

Weil sich die Vorurteile nicht bestätigen – zumindest nicht in meinem Fall. Ich habe recht schnell gemerkt, dass die Hotellerie der Bereich ist, in den ich hineingehöre. Die Mischung aus Gästekontakt, Organisation und Internationalität ist einfach sehr reizvoll. Dadurch, dass man viel Zeit mit seinen Kolleg:innen verbringt, findet man außerdem sehr gute Freund:innen und eine zweite Familie. Es ist der perfekte Job für junge Leute: Man kann überall auf der Welt arbeiten, kein Tag gleicht dem anderen, man hat immer wieder mit neuen Gästen und Wünschen zu tun. Der Vorteil einer großen Marke wie Sofitel ist zudem, dass es recht leicht ist, zu Häusern in anderen Städten oder Ländern zu wechseln. 

Welchen Rat hättest Du gerne als Einsteigerin in der Hotellerie bekommen? 

Ich glaube, ich war recht gut vorbereitet. Mein Rat wäre aber, nicht zu unterschätzen, dass die Arbeit recht anstrengend sein kann. Gerade in der Ausbildung, wenn man mehrere Stationen wie Housekeeping oder Küche durchläuft, kann das auch körperlich herausfordernd sein. Hinzu kommt der Schichtdienst. Am Anfang ist es schwer, aber wenn man einmal reingefunden hat, sind Körper und Geist darauf eingestellt. Ich habe während meiner Ausbildung noch sehr viel getanzt, das war tatsächlich manchmal eine Herausforderung.

Ich habe recht schnell gemerkt, dass die Hotellerie der Bereich ist, in den ich hineingehöre. Die Mischung aus Gästekontakt, Organisation und Internationalität ist einfach sehr reizvoll.
— Sabrina

Deine Ziele für die Zukunft?

Ich möchte viel reisen und die Welt entdecken. Langfristig kann ich mir auch vorstellen, mich selbstständig zu machen. Am liebsten mit einem kleinen Hotel samt Eventlocation. 

Was ist Dein Credo?

Mit einem tollen Team läuft alles wie von selbst!

Wie sieht für Dich ein perfekter Tag in Frankfurt aus?

Ich wohne in Höchst, da gehe ich gerne freitags oder samstags auf den Markt. Ich hole mir bei der “Käse Petra“ ein frisch belegtes Käsebrötchen und trinke bei einer Freundin, die einen Laden in der Markthalle hat, einen Kaffee. Man kann auch sehr schön am Main spazieren gehen oder zur alten Schiffsmeldestelle laufen. Ich gehe auch gerne ins Gasthaus Zum Bären am Höchster Schlossplatz. Es ist ein perfekter Tag, wenn es egal ist, ob aus dem einen Kaffee auch mal zwei werden oder das Essen länger als zwei Stunden dauert – und man sich einfach entspannt unterhält. 

Wofür steht Frankfurt für Dich?

Für Multikulturalität, vor allem in unserer Branche. Aber auch für eine gute Mischung aus Dorf und Stadt. Man trifft sich, grüßt sich und ist schnell im Grünen. Das ist sehr schön. 

Vielen Dank für das Gespräch!

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