Dolce Vita mit System: Im Gespräch mit Kevin und Tsvetan von L’Osteria
Ob Business Lunch, Familienfeier oder After Work – bei der italienischen Küche der Markengastronomie L’Osteria ist eigentlich für jeden Anlass und jeden Gast etwas dabei. An vier Standorten in Frankfurt und insgesamt zwölf Läden in der Region servieren sie mit viel Passione leckere Pizza und Pasta – und das systemgastronomisch verlässlich gut. Wir haben mit Head of Expansion Kevin Zapf über die Marke sowie das große Ganze; und mit Operations Manager Tsvetan Stalyanov über die regionale Perspektive sowie den Frankfurter Restaurantalltag gesprochen.
Was ist das Besondere an der Marke L’Osteria?
Kevin: Jeder Besuch bei uns ist ein Erlebnis. Wir haben einen unglaublich großen Gästekreis: von der Familie mit Kindern bis zum CEO. Wir decken vom Business Lunch bis zu besonderen Anlässen alles ab. Das Besondere sind das italienische Flair und die Individualität jedes Restaurants. Obwohl wir in der Systemgastronomie sind, lassen wir uns auf jeden Standort individuell ein. Die Qualität ist sehr hoch, sowohl im Service als auch beim Essen – das Ganze zu einem fairen Preis. Und wir haben große Pizzen – auch zum Teilen (lacht).
Wofür steht L’Osteria (in drei Worten)?
Kevin: Für unser Team, “La Famiglia“, für hohe Qualität und für Dolce Vita. Oder kurz gesagt: Pizza Pasta und Passione.
„Obwohl wir in der Systemgastronomie sind, lassen wir uns auf jeden Standort individuell ein.“
Wie stark ist L’Osteria im Rhein-Main-Gebiet vertreten und wie aktiv sind die Betriebe in der Branche?
Tsvetan: Wir haben in der Region 12 Standorte, von Mainz bis Aschaffenburg und Sulzbach bis Darmstadt. Vier davon befinden sich im Stadtgebiet Frankfurt: Westhafen, Junghofstraße, MyZeil und Hanauer Landstraße. Die älteste Filiale befindet sich in der Speicherstraße am Westhafen (sie wurde kürzlich renoviert), unsere neueste Location ist im Main-Taunus-Zentrum in Sulzbach. Ich selbst habe in der Speicherstraße angefangen und bin heute für fünf Filialen verantwortlich: MyZeil, Westhafen, Sulzbach, Hanau und Offenbach.
Wie stark ist die Systemgastronomie allgemein im Rhein-Main-Gebiet vertreten (Konkurrenz)? Was macht den Standort besonders?
Tsvetan: Durch die Messezeiten, die Einkaufsmöglichkeiten und die Tourist:innen ist Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet natürlich ein besonderer, spannender und guter Standort. Viele kommen während ihres Einkaufsbummels vorbei, um eine Pizza zu essen, und selbst an Sonntagen sind unsere Filialen in den Shopping Malls durch den Tourismus gut besucht. Auch jeder unserer Standorte ist besonders. Im MyZeil haben wir eine große Terrasse mit wunderbarem Skylineblick, in Offenbach oder am Westhafen direkt am Wasser vermitteln wir auch für ein Business Lunch echtes Urlaubsfeeling. Aktuell würde ich sagen, dass die Landschaft der Systemgastronomie sehr divers ist und wir uns in unserer Vielfalt gut unterscheiden. Am Ende belebt Konkurrenz auch das Geschäft. Die Menschen wünschen sich eine vielfältige Gastronomie-Landschaft.
„Aktuell würde ich sagen, dass die Landschaft der Systemgastronomie sehr divers ist und wir uns in unserer Vielfalt gut unterscheiden.“
Welche Expansionsstrategie verfolgt Ihr? Wie plant L’Osteria das Wachstum der Marke?
Kevin: Der deutsche Markt ist in vier Regionen aufgeteilt, die jeweils von einem Expansion Manager verantwortet werden. Während ich für den Süden zuständig bin, sind meine Kolleg:innen Julia Kirmse für den Osten, Christian Schneider für den Westen und Daniel Pinsker für den Norden verantwortlich. Wir sind permanent auf Expansionskurs und suchen immer nach passenden Spots und Grundstücken für neue Restaurants. Meist gehen wir hier in Städte ab 80.000 Einwohner:innen. Auch mit unseren Franchise-Partner:innen befinden wir uns im Austausch und entwickeln uns stetig weiter. Wir schauen dabei auch ins Ausland. Unser Ziel gemäß unserer Strategie ist es, “European Champion im Casual Dining“ zu werden.
Welche weiteren Filialen und Projekte sind in Zukunft geplant?
Kevin: Es stehen noch mehrere Eröffnungen bis Ende des Jahres an, darunter Siegen, Rheingalerie Ludwigshafen, Stuttgart und Ravensburg. Wir expandieren außerdem in das zehnte europäische Land und haben im Juli auch ein Restaurant auf Mallorca, Spanien, eröffnet. Auch weitere europäische Länder, wie Frankreich oder UK, haben viel Potenzial. Wir möchten L’Osteria europaweit mehr in die Städte bringen.
Welche (regionalen) Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten habe ich bei L’Osteria?
Tsvetan: Wir bilden natürlich Fachleute für die Systemgastronomie, Fachkräfte für Küche und für die Gastronomie aus. Außerdem bieten wir die Möglichkeit eines dualen Studiums. Im Hinblick auf die Weiterbildung unserer Mitarbeitenden haben wir eine firmeneigene Akademie: L'Osteria L’Accademia. Durch Schulungen und Trainings kann sich unser Team stetig in den verschiedensten Bereichen weiterentwickeln und fortbilden. Ich selbst bin das beste Beispiel. Ich habe im Service angefangen und mich innerhalb von zwei Jahren in eine leitende Position hochgearbeitet, auch mithilfe unserer Akademie.
Was macht die Systemgastronomie so spannend?
Kevin: Es ist eine sehr spannende Branche, die nie langweilig wird. Sie umfasst viele verschiedene Felder, vom Service bis zum Management. Man kann zügig viel Verantwortung bekommen, Erfahrungen sammeln und sich weiterentwickeln. Sie ist auch super für Quereinsteiger:innen und oftmals Learning by doing.
„Im Gastraum selbst darf es sehr individuell sein, hier steht man im persönlichen Kontakt mit den Gästen. Die Prozesse im Hintergrund hingegen sind standardisiert, was die Arbeit erleichtert, vieles beschleunigt und die Effizienz steigert.“
Warum sollte man eine Ausbildung in der Branche oder speziell in der Systemgastronomie beginnen?
Kevin: Man arbeitet für eine Marke, die die Gäste kennen. Sie wissen, was sie bekommen. Dabei muss man unterscheiden: Im Gastraum selbst darf es sehr individuell sein, hier steht man im persönlichen Kontakt mit den Gästen. Die Prozesse im Hintergrund hingegen sind standardisiert, was die Arbeit erleichtert, vieles beschleunigt und die Effizienz steigert.
Wie findet Ihr die passenden Mitarbeitenden? Worauf legt Ihr wert?
Tsvetan: Natürlich läuft viel über unser zentrales Recruiting, welches verstärkt auf digitale Maßnahmen setzt und mit dem wir auf verschiedenen Plattformen vertreten sind. Aber hin und wieder kommen auch Walk-ins rein, die sich gerne bewerben möchten. Nach einem Gespräch laden wir dann zu einem Probetag ein. Wichtig ist uns eine eigene Persönlichkeit, die ins Team hineinpasst – in “La Famiglia“ eben.
„Wichtig ist uns eine eigene Persönlichkeit, die ins Team hineinpasst – in ,La Famiglia’ eben.“
Legt Ihr auf die Vernetzung mit anderen Betrieben in der Branche wert? Wenn ja, welche Kooperationen setzt Ihr um?
Tsvetan: In den Foodcourts, in denen wir vertreten sind, mögen wir den Austausch mit anderen Marken – unsere jeweiligen Mitarbeitenden gehen auch zu dem jeweils anderen Konzept mal zum Mittagessen (lacht). Außerdem sind wir an lokalen Kooperationen interessiert. Wir arbeiten zum Beispiel mit Frankfurt Galaxy zusammen. Die Spieler waren zum Pizzabacken bei uns und wir haben eine limitierte Pizza Galaxy kreiert. Wir bewirten außerdem bei Heimspielen im Stadion und waren auch schon mit dem Team vor Ort. Vor Kurzem haben wir zudem eine langfristige Kooperation mit den Löwen Frankfurt abgeschlossen. Mit dem MyZeil veranstalten wir regelmäßig Latino Nights zum Salsa- und Bachatatanzen oder wir machen einen After Work auf der Terrasse.
Wie bringt Ihr eine regionale Note in das standardisierte Angebot ein?
Tsvetan: Natürlich wären Apfelwein auf der Karte oder ein eigener Instagram-Account schön, aber gewisse Standards müssen eingehalten werden – und das ist auch gut so. Das spricht für eine starke Marke. Hier vor Ort achten wir mit unserem Nachhaltigkeitsmanagement darauf, ökologisch korrekt zu arbeiten und unterstützen auch lokale soziale Projekte.
„Wir haben keine Kund:innen, sondern Gäste. Gäste sind Freunde, das Team ist Familie.“
Wie seid Ihr in die Branche gekommen und dorthin, wo Ihr heute seid?
Kevin: Ich komme aus der Immobilienbranche und habe bei Engel & Völkers meine Ausbildung gemacht. Ich war dann Immobilienberater für Retail und Gastronomie, was ich immer sehr spannend fand. Ich möchte gerne mitgestalten können – so wie jetzt. Vor drei Jahren bin ich zu L’Osteria gekommen und bin sehr zufrieden und froh über die Möglichkeiten, die ich hier bekomme.
Tsvetan: Ich bin seit 20 Jahren in der Gastronomie. 2012 bin ich aus Bulgarien nach Deutschland in den Frankfurter Raum gekommen und habe bei L’Osteria angefangen – damals in der Speicherstraße. Ich habe begonnen, Deutsch zu lernen und war zunächst an der Bar, kam dann in den Service und wurde 2015 schließlich Betriebsleiter. Ich habe die Marke sehr intensiv miterlebt und jedes Opening hier in der Region begleitet. Ich sage immer: Einmal Gastro, immer Gastro.
Euer wichtigstes Werkzeug?
Kevin: Mein Netzwerk. Meine Arbeit lebt vom Austausch mit Eigentümer:innen, Makler:innen, Wirtschaftsförderung, Entwickler:innen, Stadträten und vielen mehr. Wir connecten und analysieren, sodass für beide Parteien eine Win-Win-Situation entsteht.
Tsvetan: Die guten Vibes. Ich lasse meine eigenen Probleme vor der Tür und möchte im Team agieren. Egal, ob Spüler:in oder General Manager – ich begrüße alle gleich und versuche, für alle da zu sein. Mein Kalender ist natürlich auch sehr wichtig!
Eure verrückteste Angewohnheit?
Kevin: Bei spannenden Projekten werde ich sehr schnell sehr euphorisch. Ich möchte alles sofort umsetzen und realisieren. Ich schicke meine Follow-up E-Mail innerhalb von einer Minute und möchte mich schnellstmöglich treffen.
Tsvetan: Ich kenne die Standards inzwischen in- und auswendig und achte sehr darauf. Wir bekommen immer frische Blumen und ich merke sofort, wenn das Blumenwasser nicht gewechselt ist (lacht).
Was ist Euer Credo?
Kevin: Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mache daraus Limonade oder noch besser Limoncello!
Tsvetan: Wir haben keine Kund:innen, sondern Gäste. Gäste sind Freunde, das Team ist Familie.