Nippon Connection: Japan in der Branche
Einmal im Jahr wird Frankfurt mit dem Filmfestival Nippon Connection zur inzwischen weltweit größten Plattform für japanische Filme. Vom 27. Mai bis zum 1. Juni 2025 werden zum 25. Mal rund 100 Kurz- und Langfilme gezeigt, begleitet von über 70 kulturellen Rahmenveranstaltungen. Letztere befassen sich natürlich unter anderem mit dem kulinarischen Erfolgsgaranten aus Fernost: japanische Küche. Auch die Frankfurter Branche hat seit Jahrzehnten Feinstes aus Japan im Angebot – von Sushi über Backwaren bis hin zu Spirituosen. Passend zu einem der kulturellen Highlights im Mai haben wir uns einmal in der Branche der Stadt nach Expert:innen für die Cuisine aus dem Land der aufgehenden Sonne umgesehen.
Titelfoto: @moriki.restaurant
Kulinarik in der Rolle – Sushi
Wer an japanische Küche denkt, denkt an Sushi. Ihr Aushängeschild ist Publikumsliebling und in Frankfurt fast an jeder Ecke zu finden. Dabei ist bei den kleinen Reisrollen mit rohem Fisch vor allem die Qualität entscheidend – und die stimmt erfreulich oft. Im kleinen Supermarkt Super Kato in der Innenstadt wird beispielsweise exzellentes Sushi to go geboten. Der kleine Markt mit der blau-weißen Markise bietet außerdem allerlei japanische Spezialitäten und ist für ein schnelles, leckeres Lunch stark frequentiert. Im Iroha am Kaiserplatz kommen neben dem Nationalgericht von erfahrenen Sushimeistern auch Grillspezialitäten auf den Tisch. Direkt gegenüber wird es dynamisch – im Kamon kommt das Sushi vom Laufband. Und dass auch eine gute Einkaufsstraße mit einem mindestens so hochwertigen Sushi-Restaurant ausgestattet sein sollte, zeigen das Sushiko auf der Schweizer Straße und das Bergerstreetfood auf der Berger Straße.
Suppe als Nationalgericht – Ramen
Der warme, kongeniale Partner des Sushis und das zweite erfolgreiche Standbein der japanischen Küche ist natürlich Ramen. Und die Auswahl der Frankfurter Branche steht der an Sushiläden in nichts nach. Sorihashiya im Bahnhofsviertel ist eine der authentischsten Adressen. So unaussprechbar der Name des kleinen Ladens auch sein mag, so gut gehen seine exzellenten Suppen über die Lippen. Das EArth Tokyo bereichert nicht nur Berlin und Stuttgart, sondern auch den Kettenhofweg mit exzellenten Nudelsuppen. Mit dem Takumi im Westend hat das Erfolgskonzept aus Düsseldorf einen Ableger in der Frankfurter Branche – nicht weniger erfolgreich, genauso authentisch. Apropos authentisch – das Muku in Sachsenhausen hat Schwesterkonzepte in Japan und ist nicht nur eines der besten Ramen-Restaurants Frankfurts, sondern wird auch als eines der besten der Welt gehandelt. Erst dieses Jahr eröffnet hat zudem das Kitakata Ramen Ban Nai, die erste europäische Filiale einer japanischen Kette.
Ausgewählt und ausgezeichnet – Fine Dining
In Sachen Fine Dining muss sich die japanische Fraktion der Frankfurter Branche ebenfalls nicht verstecken – und kann einen Michelin Stern aufweisen. Masaru Oae bringt im Masa Japanese Cuisine im Ostend mehrgängige Omakase-Menüs, bei denen die Küche traditionell entscheidet, was serviert wird, auf den Tisch. Der Sternekoch und sein Team kreieren eine Kombination aus dem traditionsreichen, auf Einfachheit ausgerichteten Kaiseki-Stil und Einflüssen der europäischen Kulinarik. Ebenfalls exzellente Omakase-Menüs bieten Sushi-Meister Hiro Sakai und sein Team im THE SAKAI. Der Inhaber weiterer fünf sehr beliebter Restaurants in der Nähe von Tokyo kann 30 Jahre Meistererfahrung aufweisen und liefert genussvolle Momente in cleanem Ambiente. Und für Sushi mit dem besonderen Twist? Das Moriki von The Duc Ngo – er selbst chinesisch-vietnamesisch, seine Expertise japanisch.
Fotos: @moriki.restaurant
Entertainment am Tisch – Teppanyaki
Wenn Kulinarik zur Unterhaltung wird, verspricht das ein gelungenes Erlebnis für Gäste. Genau das passiert beim Teppanyaki, einer japanischen Kochmethode, bei der Speisen auf einer heißen Stahlplatte – dem Teppan – direkt am Tisch zubereitet werden. Dieses Erlebnis bietet Kabuki auf der Kaiserstraße immerhin seit 1989. Mit traditioneller japanischer Gastfreundschaft, genannt „Omotenashi“, verzaubern sie Gäste mit flinken Handgriffen, Feuer und kunstvoller Zubereitung der Speisen direkt vor deren Augen. Auch Teppanyaki, auch seit 1989: Das Sushimoto in der Innenstadt kreiert unter Inhaber und Chefkoch Mitsunori Sakamoto anspruchsvolle japanische Kochkunst ebenfalls direkt am Tisch.
Japan im Glas – Sake
Japanische Kulinarik in Frankfurt beschränkt sich nicht auf Speisen. Auch das Nationalgetränk Sake bereichert die Barszene der Stadt. Der traditionelle japanische Reiswein, der aus fermentiertem Reis, Koji und Wasser hergestellt wird, kann sowohl heiß als auch kalt genossen werden und eine große Vielfalt an Geschmacksrichtungen aufweisen. Kein Wunder also, dass sich einige wenige Frankfurter Bars darauf spezialisiert haben. Die J'epoca SAKAbar beispielsweise verköstigt das Elixier der japanischen Seele in Sachsenhausen. Der Sake wird sorgfältig bei persönlichen Besuchen in Sake-Brauereien in Ishikawa und anderen Hokuriku-Präfekturen ausgewählt. Auch die Speakeasy Bar der Bar Shuka, Shuka Bar, hat sich auf Sake spezialisiert und bietet eine gut kuratierte Auswahl exklusiver Sakesorten, japanischen Whiskeys und Sake-Cocktails.
Foto: Shuka Bar © Larissa Krüger
Wie in Fernost – Authentisch
Obgleich jeder gastronomische Besuch eine kleine Japanreise ist, bieten manche Orte nochmal die Extraportion Authentizität. Echte japanische Kneipentradition erfahren Gäste in den mittlerweile zwei Filialen des Izakaya Mangetsu. Hier bietet Familie Naruse traditionelle japanische Küche und sorgt bei japanischen Stammgästen für Heimatgefühle und bei internationalen Gästen für Fernweh. Gleiches gilt für das Bistro T-Style in Bockenheim: Hier bekommt man Sushi, Sashimi, Seeigel oder Leckeres vom Grill. Im Mikuni in der Fahrgasse wiederum trifft schlichtes (typisch japanisches) Interieur auf ausgezeichnetes Sushi: Karge Wände, umso reichhaltigere Karte.
Matcha & mehr – Hype-Konzepte
Dass japanische Küche immer wieder Teil kulinarischer Trends ist, ist uns nicht erst seit dem Siegeszug des Matcha klar. Auch in Frankfurt haben einige Konzepte aus oder mit Bezug zu Japan regelrecht einen Hype ausgelöst. So auch das Inari-San in der Kleinmarkthalle, wo Gäste Japans wunderbare Tofutaschen („Inari“) mit kreativen Topping-Bergen („San") bekommen. Kombiniert mit echtem japanischem Matcha in seinen besten Ausführungen. Schon länger Teil der Branche, aber nach wie vor gefragt, ist Iimori. Als Mischung aus japanischem Konzept und französischer Pâtisserie begeistert es über zwei Etagen mit Sushi, Macarons, Grüntee-Torte, französischen Baguettes und Croissants sowie den japanischen Brötchen Melonpans und Sandwiches Shokupans.
Übernachten auf Japanisch – Hotels
Und die Hotellerie? Auch hier ist das Land der aufgehenden Sonne in der Frankfurter Branche repräsentiert. Die japanische Business-Hotel-Kette Toyoko Inn hat ihr einziges deutsches Haus in Frankfurt. Gegründet 1986 zwischen Tokyo und Yokohama – daher der Name – verfügt die Kette heute über mehr als 300 Hotels weltweit. Frühstücksbuffet, Bar und Shabu-Shabu, das typische japanische Feuertopf-Gericht, versorgen die Gäste kulinarisch, während Kirschblüten-Optik und japanische Nihonga-Malerei das entsprechende Flair vermitteln. Für Übernachtungen während der Nippon Connection arbeitet das Festival außerdem mit einigen Hotelpartnern zusammen. Diese findet Ihr hier.